Rafael Orth ist ein deutsch-britischer Pianist und lebt in Hamburg.
Er spielt vor allem Soloklaviermusik aus dem 20. und 21. Jahrhundert, hat mehrere Orchester- und Kammermusikstücke für Klavier arrangiert und manchmal improvisiert und komponiert er eigene Musik.
Im Mai und Juni 2024 spielte er sechs Aufführungen seiner Klavierversion von Gustav Mahlers Neunter Sinfonie und gehört seitdem zu einer sehr kleinen Handvoll von Pianisten, die überhaupt eine Soloversion einer vollständigen Mahlersinfonie im Repertoire haben.
Soloklavierprogramme
Mahler 9
Gustav Mahler: Neunte Sinfonie
Kontrapunkt
Polyphone Musik von J.S. Bach, Gustav Mahler, Dmitri Schostakowitsch, Nikolai Kapustin, György Ligeti und Conlon Nancarrow
Neuere Klaviermusik
Gustav Friedrichssohn: Die Elegien von Chu
Thomas Adés: Traced Overhead
György Kurtag: Játékok
Nikolai Kapustin: 3 Impromptus
Debussy
Auswahl von Préludes, Études und Images
Sonate for Flöte, Viola und Harfe
Schubert
Sonate in G-Dur
Divertissement à la Hongroises
Miniaturen
Eine große und sehr diverse Auswahl von kurzen Stücken aus über 400 Jahren Klaviermusik
Schweigende Musik
Federico Mompou: Música Callada
Bartok und Enescu
Béla Bartók:
Improvisationen über ungarische Bauernlieder
Mikrokosmos
Georges Enescu:
Klaviersonate Nr. 3
Symphonie de Chambre
Videos und Tonaufnahmen
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Georges Enescu: Symphonie de Chamber, Op. 33 (live 2016)
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Federico Mompou:
Música Callada
(live 2021)
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Franz Schubert:
Divertissement à la Hongroises
(live 2021)
Rafael Orth, aufgewachsen in einer englisch-deutschen Familie im ländlichen Niedersachsen, zeigte neben vielen anderen geistigen und sportlichen Vorlieben ein frühes und besonderes Interesse an Musik und am Klavierspielen. Erst in seinem fünfzehnten Lebensjahr begann er mit ernsthaftem Unterricht, regelmäßigem Üben und Konzerten, wurde aber auch in dieser Zeit von Musikwettbewerben und überehrgeizigen Erwachsenen verschont.
Von 2002 bis 2007 studierte er Klavier an der Musikhochschule in Freiburg im Breisgau und spielte seit dieser Zeit regelmäßig Solokonzerte in Deutschland, England und der Schweiz. Zu seinem traditionellen Repertoire mit Musik von Bach, Mozart, Beethoven, Schubert, Chopin und Liszt kam ab 2007 mehr und mehr Musik aus den letzten einhundert Jahren dazu, vor allem von den Komponisten Debussy, Bartok, Enescu, Schönberg und einigen lebenden Zeitgenossen.
2010 spielte er noch einige kleine Improvisationskonzerte, dann gab er das Konzertieren ganz auf. Fast zufällig wurde er 2011 der musikalische Leiter der Musiktheatergruppe der Freiburger Universität, wo er für jährlich stattfindende abendfüllende Musicals am gesamten Schaffens- und Einstudierungsprozess beteiligt war. 2015 zog er aus familiären Gründen nach Hamburg, gründete aber zeitgleich in Freiburg die freie Musiktheatergruppe „Good Company“, die 2016 und 2018 die anspruchsvollen politsatirischen Broadwaymusicals „Urinetown“ und „Yeast Nation - The Triumph of Life“ des New Yorker Autorenduos Greg Kotis und Mark Hollmann zu ihren bilingualen europäischen Erstaufführungen brachte. Er sammelte hier erste Erfahrungen als Regisseur, Choreograph und Nebendarsteller auf der Bühne. Eine geplante dritte Produktion mit dem in den Vereinigten Staaten sagenumwobenen Agitpropmusical „The Cradle Will Rock“ von Marc Blitzstein über Gewerkschaften und politische Korruption, wurde 2020 durch die Pandemie verhindert.
In dieser Zeit begann Rafael Orth, mittlerweile zweifacher Vater, nach fast zehnjähriger Pause neues Soloklavierrepertoire zu lernen und seit 2021 spielt er wieder Konzerte. Er setzt dabei bevorzugt eigene Transkriptionen von Orchester- und Kammermusik (z.B. von Mahler, Debussy, Ravel, Enescu, Nancarrow, Schubert und Beethoven) und neuere Klaviermusik auf die Programme. Zusätzlich dazu arbeitet er an einigen kürzeren eigenen Klavierkompositionen.